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So verschieben Sie eine komplette
Windows-Installation von der Festplatte in den Arbeitsspeicher, bevor
Sie Windows starten. Das Tempo ist irre! Schnallen Sie sich besser an!
Boot-Optionen: Das RAM-Windows
starten Sie über „GRUB4DOS“. Zum nachträglichen Anpassen des RAM-Windows
wählen Sie „Windows 7 VHD“. Über „Windows 7“ booten Sie Ihr
Standard-Windows.
Windows auf einer SSD ist schnell. Windows in einer RAM-Disk ist noch
schneller. Grund: Eine aktuelle SSD liest und schreibt Daten zwar mit
schnellen 500 MByte/s, mit der Geschwindigkeit von Arbeitsspeicher kann
sie jedoch nicht mithalten — hier werden zwischen 4000 und 5000 MByte/s
erreicht.
Doch das RAM-Windows ist nicht nur schnell, es
ist auch praktisch unzerstörbar, denn alle Änderungen, die vorgenommen
werden, während Windows läuft, sind nach einem Neustart wieder weg. Alle
Änderungen finden nämlich nur im Arbeitsspeicher statt und nicht auf
der Festplatte. Wenn Sie beispielsweise mit einem RAM-Windows von einem
Virus attackiert werden, dann brauchen Sie keine Angst zu haben, denn
beim Herunterfahren von Windows wird er einfach ins digitale Nirwana
geschickt.
So geht’s: Windows im RAM.
Solch ein RAM-Windows muss nicht Ihr bisheriges System ersetzen. Sie
richten es vielmehr als zusätzliche Boot-Option ein. Sie können es dann
jederzeit booten und als Testumgebung für neue Programme einsetzen oder
zum sicheren Surfen verwenden. Es bietet sich auch an, wenn es um Tempo
bei der Arbeit geht — wenn Sie beispielsweise Filme konvertieren.
Was ist nun eine RAM-Disk? Eine RAM-Disk ist
eine temporäre, virtuelle Festplatte im Arbeitsspeicher. Sie wird meist
dann verwendet, wenn klassische Speichermedien für die Arbeit nicht zur
Verfügung stehen — etwa bei Live-Systemen. Gparted zum Beispiel oder ein
Live-Windows starten von einer CD, DVD oder von einem USB-Stick und
laufen dann in einer RAM-Disk — eine Festplatte benötigen Live-Systeme
nicht.
Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie Windows 7 in einer RAM-Disk zum Laufen bekommen.
Sie benötigen dafür nur ein paar Tools, einen RAM-Disk-Treiber und
einige Skripts. Alles was Sie brauchen, finden Sie auf der Heft-DVD oder
kostenlos im Internet.
Das RAM-Windows einzurichten geht
vergleichsweise schnell — Sie benötigen insgesamt rund 60 Minuten.
Zunächst entfernen Sie aus der Setup-DVD von Windows alle unnötigen
Komponenten, um die Installation sehr klein zu halten. Dann installieren
Sie Windows in einer VHD. Die VHD verschiebt der Boot-Manager Grub4Dos
schließlich in den Arbeitsspeicher und startet Windows.
Voraussetzungen für Windows im RAM
Was brauchen Sie? Sie benötigen eine gewisse
Menge an Arbeitsspeicher, eine Setup-DVD von Windows 7 sowie ein paar
kostenlose Tools und Skripts.
Mindestens 8 GByte RAM sind nötig
Da das RAM-Windows vor dem Start komplett in den
Arbeitsspeicher verschoben wird, benötigen Sie ausreichend
Arbeitsspeicher: 8 GByte sollten es sein. Von den 8 GByte werden später 4
GByte durch die Windows-Installation belegt, der Rest steht dem
RAM-Windows als Arbeitsspeicher zur Verfügung. Dadurch hat Windows
genügend Ressourcen, um flott zu arbeiten.
Ein 32-Bit-Windows sollte es sein
Platzbedarf: Die 32-Bit-Version
von Windows 7 Ultimate benötigt 5,9 GByte Speicherplatz. Sie passt daher
zunächst nicht in die RAM-Disk — sie muss erst von unnötigem Ballast
befreit werden.
Die Standardinstallation von Windows 7 Ultimate benötigt mindestens 5,9
GByte Speicherplatz in der 32-Bit-Version und 8,5 GByte Speicherplatz in
der 64-Bit-Version.
Da das RAM-Windows nicht mehr als 4 GByte
Speicherplatz bekommen soll, damit während des Laufens genügend
Arbeitsspeicher übrig ist, muss das Setup von Windows abgespeckt werden.
Nur so passt es in die 4 GByte große RAM-Disk.
Aufgrund des bereits geringen
Speicherplatzbedarfs der 32-Bit-Version von nur 5,9 GByte im Vergleich
zu den 8,5 GByte der 64-Bit-Version bietet sich die 32-Bit-Version als
Grundlage für Ihr RAM-Windows an.
Benötigte Tools
Abgespecktes Windows: Zwar
empfiehlt das Setup eine Festplattengröße von rund 8 GByte, es
verweigert die Installation in der 4 GByte großen VHD aber nicht.
Die Setup-DVD von Windows 7 muss zunächst von unnötigem Ballast befreit
werden, damit sich das System in einer 4 GByte großen VHD installieren
lässt. Andernfalls würde eine Installation fehlschlagen.
Den Ballast entfernen Sie am einfachsten mit dem kostenlosen Programm RT 7 Lite.
Unter anderem hat es eine Funktion, die nicht benötigte Komponenten —
etwa den Internet Explorer, das Media Center oder nutzlose Sprachpakete —
aus dem Setup entfernt.
Zudem brauchen Sie den Boot-Manager Grub4Dos, der das RAM-Windows später in den Arbeitsspeicher verschiebt und dort startet.
Zuletzt benötigen Sie noch den RAM-Disk-Treiber Firadisk,
den Windows zum Starten aus dem Arbeitsspeicher braucht, sowie
verschiedene Skripts zum Konfigurieren des Boot-Managers von Windows.
Den Boot-Manager Grub4Dos, den RAM-Disk-Treiber Firadisk und die fertigen Skripts finden Sie im Archiv WinRAM.ZIP auch auf www.com-magazin.de. Erstellen Sie auf der Festplatte ein Verzeichnis, das Sie Tools nennen. Entpacken Sie das Archiv WinRAM.ZIP in dieses Verzeichnis. Speichern Sie auch schon mal die Setup-Datei Lastsession.ZIP von RT 7 Lite in diesem Ordner ab.
Grub4Dos installieren
Boot-Partition sichtbar machen:
Das Windows, das jetzt bereits auf Ihrem PC läuft, hat eine versteckte
Boot-Partition. Weisen Sie ihr einen Buchstaben zu, um den Boot-Manager
konfigurieren zu können.
Installieren Sie jetzt den Boot-Manager Grub4Dos. Grub4Dos wird sich in den Boot-Manager von Windows als Boot-Option einklinken.
Bei einer Standardinstallation von Windows liegt
der Boot-Manager von Windows nicht auf der Systempartition „C:\“,
sondern auf einer versteckten Partition am Anfang der Festplatte, die
100 MByte groß ist. Für die Installation von Grub4Dos machen Sie diese
Partition zunächst sichtbar, indem Sie ihr einen Laufwerkbuchstaben
zuweisen.
Starten Sie dazu die Datenträgerverwaltung mit [Windows R] und diskmgmt.msc.
Klicken Sie in der unteren Fensterhälfte auf die Partition mit der
Bezeichnung „System-reserviert“ und wählen Sie „Laufwerkbuchstaben und
-pfade ändern…“. Im neuen Dialog klicken Sie auf „Hinzufügen…“ und
anschließend auf „OK“. Windows weist der Partition automatisch einen
Buchstaben zu — im Beispiel ist das der Buchstabe „H“.
Grub4Dos: Diese fünf Dateien
gehören zum Boot-Manager Grub4Dos. Das Skript „Install_Grldr.cmd“ fügt
Grub4Dos dem Windows-Boot-Manager „bootmgr“ als Boot-Option hinzu.
Öffnen Sie im Windows-Explorer das neue Laufwerk. Sollte es leer sein,
aktivieren Sie im Windows-Explorer die Option „Ausgeblendete Dateien,
Ordner und Laufwerke anzeigen“.
Kopieren Sie nun alle Dateien aus dem Verzeichnis „Tools\Files\Grub4Dos“ in das Hauptverzeichnis von Laufwerk „H:“.
Passen Sie anschließend das Skript
„Install_Grldr.cmd“ an. Das Skript wird Grub4Dos in das Boot-Menü des
Windows-Boot-Managers eintragen, es muss aber vorher noch an Ihre
Gegebenheiten angepasst werden.
Installationsskript für Grub4Dos
konfigurieren: Tippen Sie hinter „Set STORE=“ den Pfad zur
Konfigurationsdatei des Boot-Managers von Windows ein — hier
H:\boot\BCD.
Öffnen Sie also die Datei „Install_Grldr.cmd“ mit Notepad. Suchen Sie
nach der Zeile „Set STORE=“ und geben Sie hier den Pfad zur „BCD“-Datei
an. Diese Datei enthält die Einträge des Boot-Menüs von Windows. Im
Beispiel lautet der Pfad H:\boot\BCD, da die ehemals versteckte Partition den Buchstaben „H:“ erhalten hat.
Speichern Sie die Änderungen und schließen Sie
Notepad. Führen Sie das Skript jetzt mit Administratorrechten aus.
Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Skript und wählen Sie
„Als Administrator ausführen“. Das Skript „Install_Grldr.cmd“ trägt nun
den Boot-Manager Grub4Dos als Boot-Option in den Boot-Manager von
Windows ein.
Größe der RAM-Disk ermitteln
Größe der RAM-Disk: Im Boot-Menü
zeigt Ihnen Grub4dos, wie viel Arbeitsspeicher der Boot-Manager auf
Ihrem PC adressieren kann — hier sind es 4592 MByte. Die VHD darf nicht
größer werden.
Grub4Dos ist jetzt als Boot-Option eingetragen. Prüfen Sie nun, wie viel
Arbeitsspeicher Grub4Dos auf Ihrem PC adressieren kann. Diesen Wert
benötigen Sie, damit Sie wissen, wie groß Ihr RAM-Windows maximal sein
darf.
Starten Sie den PC neu. Es erscheint das
Boot-Menü von Windows, weil Sie nun mit Grub4Dos eine zweite Boot-Option
haben. Wählen Sie „GRUB4DOS“. Im daraufhin erscheinenden Boot-Menü von
Grub4Dos können Sie jetzt in der obersten Zeile neben „Mem:“ ablesen,
welche RAM-Menge Grub4Dos adressieren kann. Ausschlaggebend ist der
dritte Wert — im Beispiel sind das 4592 MByte.
Wenn Sie den Wert ermittelt haben, notieren Sie
ihn und starten Sie den PC wieder mit Ihrem Standard-Windows. Das geht
so: Wählen Sie die Option „BOOTMGR (hd0,0)“. Das bedeutet, dass Sie
wieder den Windows-Boot-Manager aufrufen. Dann wählen Sie den
Boot-Eintrag „Windows 7“. Der Computer startet jetzt Ihr herkömmliches
Windows-System.
Windows entrümpeln
Die 32-Bit-Version von Windows 7 Ultimate
benötigt eigentlich 5,9 GByte Speicherplatz — andernfalls lässt sie sich
nicht installieren. Dieser Platzbedarf ist aber zu hoch, weil Grub4Dos
auf den meisten PCs mit 8 GByte RAM nur etwa 4 GByte adressieren kann.
Der Platzbedarf der Windows-Installation muss daher von unnötigem
Ballast befreit werden. Die Entrümpelung ist Gegenstand des folgenden
Abschnitts.
Verzeichnisse anlegen
Legen Sie als Erstes zwei Ordner für die Arbeit
an der Setup-DVD von Windows an. Öffnen Sie den Windows-Explorer und
erstellen Sie die Ordner winram und mount. Diese Verzeichnisse sind später die Arbeitsverzeichnisse für das Projekt und können nach Abschluss wieder gelöscht werden.
Setup-DVD auf die Festplatte kopieren
Kopieren Sie nun die Dateien der Setup-DVD von
Windows auf die Festplatte. Legen Sie dazu die Scheibe einer
32-Bit-Version von Windows 7 in Ihr DVD-Laufwerk.
Starten Sie den Windows-Explorer mit [Windows
E]. Navigieren Sie zum DVD-Laufwerk und markieren Sie dessen kompletten
Inhalt. Kopieren Sie die Daten mit [Strg C]. Wechseln Sie in das
Verzeichnis „winram“ und fügen Sie die Daten mit [Strg V] ein. Die Daten
werden daraufhin kopiert.
Setup-DVD mit RT 7 Lite bearbeiten
Die Dateien liegen auf der Festplatte und können bearbeitet werden. Installieren Sie jetzt das Programm RT 7 Lite
und starten Sie es anschließend. Unmittelbar nach dem Start erscheint
ein Dialog, der einen Skriptfehler meldet. Das liegt daran, dass der
Link des Sponsorenfensters nicht mehr funktioniert. Klicken Sie die
Meldung einfach mit „Nein“ weg und schließen Sie das Sponsorenfenster.
Wählen Sie im Hauptfenster bei „Change UI Language“ als Sprache „German“
aus. Die Programmsprache ändert sich jetzt auf Deutsch. Erschrecken Sie
jedoch nicht, die Übersetzung ist in einigen Fällen sehr schlecht.
Wählen Sie im Dropdown-Menü neben „Priorität
setzen“ die Option „High“. Das Programm arbeitet dadurch schneller.
Setzen Sie ein Häkchen bei „Temp-Ordner ändern“ und geben Sie den Pfad
zum Ordner „mount“ an.
Klicken Sie nun direkt unter dem Programm-Logo
auf „Suchen“ und wählen Sie „Select OS path“. Geben Sie den Ordner
„winram“ an, in dem die Setup-Dateien liegen. Ein neues Fenster
erscheint, das die Liste der verfügbaren Versionen von Windows anzeigt.
Aktivieren Sie „Windows 7 ULTIMATE“ und bestätigen Sie mit „OK“. RT 7
Lite lädt daraufhin das Image von Windows 7. Nach Beendigung klicken Sie
neben „Lade Einstellungen der letzten Sitzung“ auf „Einstellungen“.
Navigieren Sie in das Verzeichnis „Tools“ und wählen Sie die Datei
„Lastsession.inf“ aus (im Archiv Lastsession.ZIP). Diese Datei enthält bereits eine Auswahl an Komponenten, die Sie problemlos aus Windows entfernen können.
Klicken Sie nun links auf „Aufgabe“. Setzen Sie jeweils ein Häkchen bei
„Komponenten“ und „Tweaks“. Aktivieren Sie am linken Fensterrand
„Features entfernen“. Klicken Sie dann rechts unten auf „Anwenden“.
Die Option „Log“ erscheint. Aktivieren Sie am
unteren Fensterrand „Nur aktuelles Image erstellen“, dann entfernt RT 7
Lite alle anderen Windows-Versionen aus den Setup-Dateien. Im Menü unter
„Export settings“ wählen Sie wiederum „High“ aus, damit die Arbeit
schneller geht. Ein abschließender Klick auf „Commit“ entfernt die
überflüssigen Komponenten aus den Setup-Dateien. In 10 bis 20 Minuten
ist RT 7 Lite damit fertig. Die folgende Meldung „Wollen Sie bootfähige
ISO Abschnitt aktivieren?“ bestätigen Sie mit „Ja“. Die Option
„Bootfähiges ISO“ wird aktiviert.
Setup-Stick für das RAM-Windows erstellen
Setup-Stick erstellen: Wählen Sie
erstens die Option „USB Bootable“ und geben Sie zweitens Ihren USB-Stick
an. Dann klicken Sie drittens auf „Bootbares“ und erstellen damit den
Setup-Stick.
Das Setup ist jetzt so verschlankt, dass Sie daraus den Setup-Stick für
Ihr RAM-Windows erstellen können. Verbinden Sie einen USB-Stick mit dem
PC. Er sollte rund 2 GByte groß sein und keine wichtigen Daten enthalten
— RT 7 Lite wird den USB-Stick nämlich formatieren.
Klicken Sie am linken Fensterrand auf die Option
„Bootfähiges ISO“. Wählen Sie im Menü unter „Modus“ die Option „USB
Bootable“ aus und anschließend im Menü unter „Bootbares USB-Medium“
Ihren USB-Stick. Erstellen Sie den Setup-Stick mit einem Klick auf
„Bootbares“.
Die folgende Nachfrage, ob der USB-Stick
formatiert werden soll, beantworten Sie mit „Ja“. Der Setup-Stick für
das RAM-Windows wird daraufhin erstellt. Wenn das Programm alle Dateien
auf den USB-Stick kopiert hat, schließen Sie RT 7 Lite.
RAM-Windows in einer VHD installieren
Zuerst erstellen Sie unter Ihrem laufenden
Windows die VHD-Datei, starten anschließend den Computer mit dem neuen
Setup-Stick und installieren dann von ihm das RAM-Windows in der
virtuellen Festplatte.
VHD erstellen
VHD erstellen: Hier legen Sie den Speicherort, die Größe und das Format der VHD fest. Ein Klick auf „OK“ erstellt die Datei.
Erstellen Sie die VHD-Datei für das RAM-Windows. Das geht am einfachsten in der Datenträgerverwaltung von Windows.
Starten Sie sie mit [Windows R] und diskmgmt.msc.
Im Hauptfenster klicken Sie auf „Aktion, Virtuelle Festplatte
erstellen“. Erstellen Sie die VHD im Hauptverzeichnis von „C:\“ unter
dem Namen winram.vhd. Neben „Größe der virtuellen Festplatte“ geben Sie 4 ein und wählen im Dropdown-Menü die Einheit „GB“ für GByte. Aktivieren Sie den Radio-Button vor „Feste Größe (empfohlen)“.
Ein Klick auf „OK“ — und Windows erstellt die
VHD im angegebenen Verzeichnis. Schließen Sie alle Fenster und fahren
Sie den PC herunter.
Setup starten
Installieren Sie das RAM-Windows nun in der VHD.
Verbinden Sie den Setup-Stick mit dem PC und booten Sie den PC vom
Setup-Stick. Rufen Sie dazu das Boot-Menü des BIOS mit der Taste [Esc],
[F10] oder [F12] auf und wählen Sie den USB-Stick als Boot-Medium aus.
Das Windows-Setup startet. Damit sich Windows in
der VHD installieren lässt, müssen Sie die VHD während des Setups
mounten. Das machen Sie beim ersten Setup-Dialog. Öffnen Sie die
Kommandozeile mit [Umschalt F10]. Mounten Sie anschließend die VHD mit
Diskpart. Starten Sie das Tool mit dem Befehl diskpart. Wählen Sie nun mit dem Kommando select vdisk file=D:\winram.vhd die VHD aus.
Warum liegt die VHD-Datei plötzlich auf „D:“?
Sie haben sie doch gerade auf dem Laufwerk „C:“ erstellt. Das liegt
daran, dass der Setup-Stick, von dem Sie den Computer gebootet haben,
den Buchstaben „C:“ bereits besetzt hat. Aus Ihrer Festplatte „C:“ ist
deshalb „D:“ geworden.
Nachdem Sie die VHD ausgewählt haben, mounten Sie sie mit attach vdisk. Schließen Sie das Kommandozeilenfenster.
RAM-Windows installieren
Folgen Sie jetzt dem Setup-Assistenten bis zum
Dialog „Wo möchten Sie Windows installieren?“. Markieren Sie hier die
VHD-Datei — Sie erkennen sie an der Größe von 4 GByte. Fahren Sie mit
der Installation fort, indem Sie auf „Weiter“ klicken. Folgen Sie dann
dem Assistenten bis zum Ende der Installation.
Programme und Treiber installieren
Starten Sie nach Abschluss der Installation den
PC neu. Sie sehen jetzt ein Boot-Menü mit drei Einträgen: „Windows 7“,
„Windows 7“ und „GRUB4DOS“. Das „Windows 7“ ganz oben an erster Stelle
ist der Eintrag für die VHD. Das „Windows 7“ darunter würde Ihre normale
Windows-Installation booten. Das liegt daran, dass sich ein neu
hinzukommendes Windows immer ganz oben im BootManager einträgt.
Starten Sie die VHD mit dem ersten Eintrag
„Windows 7“ und installieren Sie Treiber für USB, Sound oder die
Grafikkarte sowie die Programme, die Sie später im RAM-Windows verwenden
möchten.
Beachten Sie bei der Installation, dass Ihnen unter dem RAM-Windows nur begrenzt Speicherplatz zur Verfügung steht.
Auslagerungsdatei löschen
Konfigurieren Sie nun das RAM-Windows und
entfernen Sie Platzfresser wie die Auslagerungsdatei „pagefile.sys“, da
Sie sie im RAM-Windows nicht benötigen.
Skript anpassen: Geben Sie hinter
„Set STORE=“ den Pfad zur „BCD“-Datei an — hier C:\boot\BCD. Sie enthält
Startinformationen für Ihr RAM-Windows.
Öffnen Sie mit [Windows Pause] die Systeminformationen und klicken Sie
in der linken Fensterhälfte auf „Erweiterte Systemeinstellungen“.
Klicken Sie in der Rubrik „Leistung“ auf den Button „Einstellungen…“.
Aktivieren Sie im neuen Fenster das Register „Erweitert“ und klicken Sie
unter „Virtuelle Arbeitsspeicher“ auf „Ändern…“. Entfernen Sie das
Häkchen bei „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch
verwalten“ und deaktivieren Sie die vom System verwaltete
Auslagerungsdatei. Schließen Sie alle Fenster.
Bootloader anpassen
Boot-Manager modifizieren: Das
Skript „WIN32.cmd“ trägt in die „BCD“-Datei des RAM-Windows unter
anderem ein, wo der Bootloader des RAM-Windows gespeichert ist.
Windows startet nur von der RAM-Disk, wenn Sie den Bootloader auf der
VHD anpassen. Kopieren Sie zunächst vom Setup-Stick des RAM-Windows den
Ordner „boot“ und die Datei „bootmgr“ in das Hauptverzeichnis der VHD.
Anschließend kopieren Sie das Skript „WIN32.cmd“ in den Ordner „boot“
auf der VHD. Sie finden es unter „Tools\Files\VHD_BCD“. Dieses Skript
trägt in die „BCD“-Datei des Boot-Managers zum Beispiel ein, wo der
Bootloader gespeichert ist.
Öffnen Sie die Datei „WIN32.cmd“ mit Notepad. In der Zeile „Set STORE=%1“ ersetzen Sie den Parameter „%1“ durch den Pfad C:\boot\BCD. Speichern Sie die Änderungen.
Treiber für die RAM-Disk: Wählen Sie hier „Speichercontroller“ damit sich der Treiber Firadisk installieren lässt.
Öffnen Sie jetzt den Windows-Explorer und navigieren Sie in den Ordner
„C:\boot“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei
„WIN32.cmd“ und wählen Sie „Als Administrator ausführen“ aus. Das Skript
schreibt die Parameter in die „BCD“-Datei des Boot-Managers von
Windows. Wenn die Modifikation beendet ist, schließen Sie die
Kommandozeile wieder.
Treiber für RAM-Disk installieren
Windows wird später nur erfolgreich von der
RAM-Disk starten, wenn ihm der RAM-Disk-Treiber zur Verfügung steht.
Installieren Sie ihn jetzt.
Fehlende Treibersignatur: Wählen
Sie hier „Diese Treibersoftware trotzdem installieren“, sonst scheitert
die Installation des Treibers Firadisk für die RAM-Disk.
Kopieren Sie aus dem Ordner „D:\Tools\Files\firadisk-driver-0.0.1.30“
alle Dateien in das Hauptverzeichnis der VHD. Starten Sie anschließend
den Assistenten für die Hardware-Installation mit [Windows R] und hdwwiz.
Klicken Sie auf „Weiter“ und wählen Sie im Folgedialog „Hardware
manuell aus einer Liste wählen und installieren (für fortgeschrittene
Benutzer)“. Der Assistent zeigt daraufhin eine Liste mit Geräten an.
Scrollen Sie nach unten und wählen Sie „Speichercontroller“.
Fahren Sie fort mit „Weiter“. Klicken Sie auf
„Datenträger…“ und geben Sie das Hauptverzeichnis der VHD an. Windows
zeigt jetzt den Treiber Firadisk an. Markieren Sie ihn und bestätigen
Sie zweimal mit „Weiter“. Den folgenden Warnhinweis, dass der
Herausgeber der Treibersoftware nicht überprüft werden konnte,
quittieren Sie mit „Diese Treibersoftware trotzdem installieren“.
Beenden Sie den Assistenten mit „Fertig stellen“.
Grub4Dos konfigurieren
Grub4dos konfigurieren: Ändern Sie in der Zeile unter „title w7 VHD RAM“ den Parameter „(hd0,0)/1.vhd“ in (hd0,1)/winram.vhd.
Ihr RAM-Windows ist damit für den Start von der RAM-Disk vorbereitet.
Jetzt müssen Sie nur noch den Boot-Manager Grub4Dos anpassen, den Sie
bereits zuvor in die 100 MByte große Boot-Partition kopiert haben. Die
Boot-Partition hat — wie unter Ihrem herkömmlichen Windows — keinen
Buchstaben und ist daher nicht sichtbar. Weisen Sie ihr daher auch im
RAM-Windows einen Buchstaben mit der Datenträgerverwaltung zu.
Sobald sie sichtbar ist, öffnen Sie die darauf
gespeicherte Datei „menu.lst“ mit Notepad. Suchen Sie nach der Zeile
„title W7 VHD RAM“, das ist der Eintrag, über den Sie Windows von der
RAM-Disk starten. Ändern Sie in der Zeile direkt darunter den Parameter
„(hd0,0)/1.vhd“ in (hd0,1)/winram.vhd. /winram.vhd ist die Pfadangabe
für die VHD, die auf der zweiten Partition gespeichert ist. Speichern
Sie die Änderungen.
RAM-Windows starten
Das RAM-Windows ist jetzt bereit für den ersten
Start. Starten Sie den PC neu. Das Boot-Menü erscheint. Wählen Sie
„GRUB4DOS“. Grub4Dos startet daraufhin. Wählen Sie hier den Eintrag „W7
VHD RAM“. Grub4Dos verschiebt daraufhin die VHD in den RAM und startet
anschließend Windows.
So geht’s: RAM-Windows nachträglich anpassen.
Nach dem Start meldet Windows, dass der PC wegen Hardwareänderungen neu
gestartet werden sollte. Klicken Sie die Meldung weg, da nur der
RAM-Disk-Treiber installiert wurde. Diese Meldung erscheint nach jedem
Start des RAM-Windows in der RAM-Disk, da Änderungen in der RAM-Disk
nicht gespeichert werden. Das RAM-Windows ist jetzt einsatzbereit und
Sie können damit arbeiten.
Wenn Sie Ihr RAM-Windows nachträglich dauerhaft
ändern, also etwa ein zusätzliches Programm installieren wollen, finden
Sie die Anleitung dazu in der Infografik „So geht’s: RAM-Windows
nachträglich anpassen“.
Noch ein letzter Tuning-Tipp: Im Boot-Menü von Windows steht zweimal der Eintrag „Windows 7“. Das ist verwirrend. Easy BCD ändert diese Einträge, etwa in „Windows 7 VHD“ und in „Windows 7 (normal)“.
Starten Sie hierzu Ihr herkömmliches System und
installieren Sie Easy BCD. Starten Sie Easy BCD und klicken Sie auf
„Start-Menü bearbeiten“. Markieren Sie den ersten Eintrag und wählen Sie
„Umbenennen“. Tippen Sie Windows 7 VHD ein und sichern Sie die Änderung mit „Einstellungen speichern“.
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